Warum uns die Herdenimmunität nichts schützen wird

Auch heute wieder hört man in den Nachrichten von der Herdenimmunität durch Impfung. Das hat leider nur einen Haken, es grenzt aktuell an vorsätzliche Volksverdummung. Diese Unehrlichkeit können wir uns aber nicht leisten. Ich vermisse da auch eine klare Aussage von Politikern wie Karl Lauterbach.

Herdenimmunität entsteht, wenn so viele Leute gegen eine Krankheit immun sind, dass die Weiterverbreitung des Erregers zum erliegen kommt.

Das kann man ausrechnen, so braucht man im Mittel bei einer Reproduktionszahl von 3 (eine infizierte Person steckt drei andere an) einen Anteil von ca. 66% (1 -1/3) für eine Herdenimmunität. Sinkt die effektive Reproduktionszahl z.B. durch Vorsichtsmaßnahmen und Verhaltensänderungen auf beispielsweise 1,2 , so sinkt auch der benötigte Anteil der Immunen auf ca. 16% (1 - 1/1.2). Bekommt man durch eine Mutation eine höhere Ansteckungsrate (+0.6), so steigt der Anteil für die Herdenimmunität wieder auf 44% (1 - 1/1.8).

All das setzt voraus, dass eine durchgemachte Erkrankung oder eine Infektion, tatsächlich zu einer Reduktion der Weiterverbreitung führt. Und da liegt der Hase im Pfeffer.

Corona  hat die Hauptinfektionsphase während der Vermehrung im Nasen- und Rachenraum, wo  das Immunsystem nur schwer hin kommt. Zusätzlich tarnt sich das Virus in dieser Phase mit Zucker um die Spikeproteine, wird also von den Antikörpern nicht  erkannt.

Erst nach der Hochinfektionsphase geht es in den Körper so das  Immunsystem angreifen kann und die Impfung ihr Potential ausspielt. Nun kann das Immunsystem richtig (nicht überschießen und wild Zellen abtöten) und gezielt reagieren. Damit ist die Wahrscheinlichkeit für den schweren Verlauf deutlich gesenkt.

Diese "Infektion vor Symptomen" ist also bei Corona anders als bei anderen Krankheiten. Vermeintlich gesunde (und geimpfte) können die Krankheit weiterhin übertragen! Sie können die Ansteckung weiter verbreiten. Sie tragen also nicht zur Herdenimmunität bei.

Inwieweit eine Impfung zur Senkung der Virenlast und damit zur Verringerung der Infektionszahlen beitragen kann, ist die  offene Frage der aktuellen Forschung. Ich würde mich sehr freuen, wenn heraus kommt, dass es eine Schutzwirkung gibt, dass das trainierte Immunsystem in der Lage ist, die Vermehrung im Rachenraum zu unterbinden.

Leider fehlen dazu bislang die Studien. Und solange wir die nicht haben, müssen wir davon aus gehen, dass wir keine Herdenimmunität bekommen werden.

Noch ein Nachtrag zu wir können doch aufmachen, wenn die Risikogruppen durch Impfung geschützt sind. Nein, können wir nicht! Angenommen die Impfung senkt die schweren Verläufe um den Faktor 20 (was viel ist). Mit einer Reproduktionszahl von 3 nach Abschaffung der Maßnahmen, bekommen wir also jede Woche drei mal mehr Infzierte. Wie lange dauert es, bis wir trotz Impfung die alten Toteszahlen wieder haben? Genau: Wenn wir nach knapp drei Wochen die 27-fache Anzahl an Infzierten haben. Nur wächst es dann immer weiter ...

Update vom März 2021

Inzwischen gibt es Nachweise, dass die Impfstoffe auch die Virenlast senken und so die Infektiösität. Damit ist diese Befürchtung zu großen Teilen ausgeräumt.

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