Wie erkläre ich es meinem Kinde - Fracking

Kinder sind neugierig und an ihrer Umwelt interessiert. Als kürzlich auf logo ein Beitrag über Fracking kam, versagte irgendwie die Vorstellung. Als ich dann über ein Experiment stolperte, wollte ich es mit den Kindern zusammen nachstellen.

Man nehme

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  • einige Tüten Gelatine-Pulver und Wasser (für die Erde)
  • eine Packung Mentos (für die Rohstoffe)
  • eine Cola (für die Fracking-Chemikalien)
  • einen dicken Strohalm (als Bohrgestänge)
  • einen Tesafilm (für die Abdichtmaßnahmen)
  • einen Bierdeckel (als Bohrplattform)
  • eine Schaschlik-Nadel (als Bohrer)
  • eine leere saubere Flasche mit breitem Hals (Milchflasche oder Apfelmus-Glas)

Vorbereitung

Zuerst rührt man die Gelatine mit Wasser an, so daß es richtig fest wird. Also ruhig mehr Gelatine nehmen als normal.

Wenn man die Gelatine schüttelt oder rührt, bildet sich ein fester Schaum, der sich nicht mehr von selbst auflöst. In dem Fall sollte die Flasche in heiße Wasserbad, bis sich die Gelatine löst. (Das Bild zeigt den Zustand vor der Erwärmung).

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Bevor aber die Gelatine fest wird, muß der Strohalm eingesetzt werden. Da das "Bohrgestänge" frei von "Erde" sein soll, darf die Gelatine nicht in den Strohalm gelangen.

Dazu klebt man das untere Ende des Strohhalms mit einem Tesa zu. Zur Dichtheitsprüfung versucht man nun in den Strohalm zu pusten, wenn das nicht klappt, ist der Verschluß in Ordnung.

Und damit das "Bohrgestänge" fest in seiner Position gehalten wird, wird es auf die "Bohrplattform" montiert. Dazu sticht man ein kleines Loch in den Bierdeckel und steckt den Strohalm durch. Mit etwas Geduld kann man dann das "Bohrgestänge" schön mittig plazieren.

Ist die Gelatine fest, kann gebohrt werden.

Dazu nimmt man eine Schaschlik-Nadel und schaut, wie tief man kommen könnte. Wenn diese nicht lang genug ist, einfach zwei mit Tesa zusammenkleben (wie im Bild).

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Anschließend schiebt man den "Bohrer" ins "Bohrgestänge" und zerstört vorsichtig (den Halm festhalten), den Tesafilm an unteren Ende. Dann kann man gleich noch viel tiefer ins "Gestein" bohren.

Einige schmale Streifen oder Krümel eines Mentos werden durch den Strohalm gesteckt und mit dem "Bohrer" in der "Erde" vergraben.

Nun kann es losgehen.

Durchführung

Man füllt etwas "Fracking-Chemikalie" also Cola in das "Bohrgestänge". Wer hat kann dazu eine kleine Spritze nehmen oder einen Löffel. Versehentliche Kleckereien fängt der Bierdeckel ab.

Mit dem "Bohrer" muß man nachhelfen, weil die Cola von allein durch den Halm läuft. Wer das ganz professionell handhaben will, läßt die Cola durch einen kleineren Strohalm im größeren laufen, dann gibt es keine Probleme mit Luftblasen.

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Anschließend wird die "Fracking-Chemikale" mit einem vorsichtigem Puster "unter hohem Druck in die Erde gepreßt".

Man kann dann sehr schön beobachten, wie die Cola sich in der Gelatine verteilt.

Richtig interessant wird es aber, wenn die Cola einen Mentos-Splitter erreicht. Es bilden sich dann schnell richtige "Risse" und "Gaskavernen".

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Gelingt es nicht, dieses Gas ins Bohrgestänge zu dirigieren (z.B. durch anbohren oder schräg halten), wandert das Gas und die Cola unkontrolliert nach oben.

Es gibt dann eine "Gaseruption" und eine "Kontaminierung mit Fracking-Chemikalien" weit vom Bohrgestänge entfernt.

Weitere Ideen

Wer Spaß daran hat, kann versuchen die Gelatine in mehreren Schichten einzubringen und aushärten zu lassen. So kann man z.B. Sand-Barrieren einziehen, die das freigesetzte "Gas" auffangen. Es ist auch möglich, ein zweites "Bohrgestänge" in diese Sandschicht einzulassen und so zuverlässig das "Gas" abzuführen.

Ach ja, ganz so untypisch ist der Versuch nicht. Man kann das entweichende Fracking-Gas auch aus dem Weltraum deutlich sehen.

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