Wie erkläre ich es meinem Kinde: Informatiker
Unser Großer hatte eine Hausaufgabe auf: "Was macht eigentlich ein Informatiker?" Da ich zufällig in Berlin zu tun hatte und die Familie sowieso zu einem Kurzurlaub nachkommen wollte, habe ich einfach ein paar Bekannte gefragt, ob sie für ein kleines Treffen zur Verfügung stehen würden. Herausgekommen sind vier Kurzportaits.
Hacker Felix
Was muß man können?
Mathe muß man gut können. Interesse für Technik muß man haben.
Was braucht man?
Man braucht eine Tafel zum schreiben, einen Computer zum arbeiten und viele, viele Bücher zum nachlesen.
Wo arbeitet er?
Felix arbeitet im Büro und zu Hause.
Was tut er?
Er löst Probleme von anderen Leuten.
Computerpolizist Ingmar
Was muß man können?
Auswerten von Nachrichten, um herauszubekommen, ob es ein Problem gibt. Dann macht er einen Plan, wie man es wieder ganz macht. Dazu muß er Informationen weitergeben und mit Leuten reden.
Was braucht man?
Er braucht ein Büro mit Telefon und Computer.
Wo arbeitet er?
Ingmar arbeitet in Berlin, an der freien Universität, eine der drei Berliner Universitäten. Im Fachbereich Mathe & Informatik betreut er die Computer.
Was tut er?
Er schützt Computer vor Angriffen. Dazu telefoniert er mit Leuten über Sicherheitslücken.
PC-Chefin Constanze
Was muß man können?
Sie hat Informatik studiert. Auf ihrer Arbeit spricht sie viel mit anderen Leuten. Diesen erzählt sie Geschichten und Ideen, um etwas zu verändern.
Was braucht man?
Sie braucht ein Merkelphone, das ist ein sicheres Handy. Außerdem braucht sie einen Computer und ein Telefon. Für die Heimarbeit hat sie einen Laptop mit Sicherheitschip. Sie muß Leute treffen, die sich auskennen.
Wo arbeitet sie?
Sie arbeitet in Innenministerium in ihrem Büro. Wenn sie zuhause arbeiten will, braucht sie einen speziellen Computer. Diesen hat sie erst seit diesem Jahr. Vorher durfte sie nicht daheim arbeiten.
Was tut sie?
Ihre Idee für das nächste Jahr ist: Sie will eine Netzwerk-Stadt bauen, in der man spielen, arbeiten und Filme gucken kann. Dazu redet sie mit Menschen, schreibt viele Berichte über die Zukunft.
Sie will am Haus Europa mit bauen. Dazu muß sie nach Brüssel fliegen oder fahren und mit Leuten von der EU reden.
Erklärbär Kristian
Was ist Informatik?
Informatik ist die Wissenschaft von Nullen und Einsen. Es ist total trivial, aber das Problem ist, daß alles aufeinander gestapelt ist.
Wenn man einen Rechner öffnet, sieht man viele Chips. An ihren Beinchen gibt es nur Null oder Eins, d.h. es fließt Strom oder kein Strom.
Aus den Chips baut man eine Elektro-Stadt: ein Modul. Für diese braucht man dann Programmiersprachen.
So entsteht ein 30-stöckiger Turm, der sehr wackelig ist. Nur ein Informatiker weiß, was wo wackelt. Wenn es unten wackelt, kann es oben alles ändern. Wenn man oben wackelt, kann es unten kaputt gehen.
Was muß man können?
Er hat Informatik nicht an der Uni gelernt. Was man gut macht, lernt man zuhause durch Interesse.
Mit 14 Jahren bekam er seinen ersten Computer, dann war er drei Jahre für niemanden mehr zu sprechen.
Mit seinen Freunden hat er Computerspiele auf Kassetten auseinander genommen und verbessert. Dann hat er sie an die Firma zurück geschickt.
Was braucht er?
Er braucht mindesten zwei Computer, Telefon und Handy.
Wo arbeitet er?
Er arbeitet zu Hause für eine Hotelfirma. Er muß alle zwei Wochen nach Amsterdam fliegen. Dort trifft er Leute zum planen von Technik. Sie diskutieren, was alles kaputt geht, wenn nächstes Jahr alles größer wird. Welche neue Technik wird man dann brauchen?
Was tut er?
Er redet mit Leuten, plant neue Projekte und diskutiert mit Hotelketten über Sonderwünsche. Er besorgt neue Technik und neue Rechner. Wenn etwas schief geht, ruft er Ilse. Ilse ist die Notbremse, sie ist so groß wie ich. Alle hören auf sie, weil alle Angst haben vor Ilse.
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